Wie kommt ein mensch­li­ches Ske­lett in den 50 Mil­lio­nen Jahre alten Ölschie­fer der berühm­ten Grube Mes­sel?

Phan­­tas­­tik-Preis der Stadt Wetz­lar
Kurd Laß­witz Preis, Bes­ter Roman (3. Platz), 1996

Der Palä­on­to­loge Dr. Hel­mut Axt, genannt Hacke­beil, macht im 50 Mil­lio­nen Jahre alten Ölschie­fer der Grube Mes­sel eine Ent­de­ckung, die sein Welt­bild zum Zusam­men­bruch bringt. Er fin­det ein fos­si­li­sier­tes mensch­li­ches Ske­lett mit Arm­band­uhr, ein Ding der Unmög­lich­keit. Er wird zum Ner­ven­bün­del, zwei­felt an sich und sei­ner Wis­sen­schaft. Und doch muss es eine Erklä­rung geben. Um das Rät­sel zu lösen, begibt er sich schließ­lich auf eine Reise in die Ver­gan­gen­heit, in eine Zeit, in der der Mensch noch in fer­ner Zukunft lag. Aber bald merkt er: Er ist dort nicht allein.

Das Ölschiefer­skelett
Roman, 480 Sei­ten
Ammann Ver­lag, Zürich, 1996
Fischer Taschen­buch Ver­lag

Lese­probe

Mes­sel

Lust­los sto­cherte Max Beh­rin­ger mit sei­nem Spa­ten in dem locke­ren Schie­fer. Dann stützte er sich mit einem Seuf­zer auf den abge­wetz­ten Holz­stiel und blin­zelte in die Sonne, deren letzte Strah­len gerade noch auf den Boden der Grube fie­len. Der schwarze Schie­fer schien das Licht wie ein Schwamm in sich auf­zu­sau­gen. Es wurde früh dun­kel hier unten, und mit dem Licht ver­schwand auch die Wärme, sogar an einem hei­ßen Som­mer­tag wie die­sem. Sobald sich Schat­ten über den Gru­ben­bo­den senkte, kroch durch dicke Schich­ten feuch­ten Gesteins die Kälte empor.

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Pres­se­stim­men

»Dem deut­schen Bio­lo­gen gelingt ein ebenso prä­zi­ser wie inti­mer Ein­blick in die All­tags­welt der For­scher. Kennt­nis­reich schil­dert Bernhard Kegel Kon­kur­renz und Kum­pa­nei in der Wis­sen­schaft. Und ganz neben­bei macht er seine Leser mit den Träu­me­reien, den Gedan­ken­spie­len wie den Gren­zen der palä­on­to­lo­gi­schen For­schung ver­traut. Ist die Evo­lu­tion sprung­haft oder gemäch­lich ver­lau­fen? Was läßt sich ange­sichts weni­ger Puz­zle­stü­cke über das prä­his­to­ri­sche Welt­bild aus­sa­gen? Was ist Tat­sa­che, was Spe­ku­la­tion? Mit erstaun­li­cher Leich­tig­keit läßt Kegel seine Prot­ago­nis­ten die Fra­gen der Palä­on­to­lo­gie dis­ku­tie­ren.«
Andreas Sent­ger, Die Zeit

»Im Ter­tiär ist der Teu­fel los. Und wie üblich hat er Men­schen­ge­stalt. Die genau dürfte er aller­dings vor gut 50 Mil­lio­nen Jah­ren nun wirk­lich nicht gehabt haben. Doch der Ötzi im Ölschie­fer exis­tiert, jeden­falls in der skur­ri­len Phan­ta­sie des Ber­li­ners Bernhard Kegel. Weil eben «jede Epo­che sich die Evo­lu­ti­ons­theo­rie schafft, die ihr am bes­ten paßt«, wird die Reise … in die Urzeit zur Besich­ti­gungs­tour der wis­sen­schaft­li­chen Gegen­wart. Und in der sind eben auch die Teu­fel los.«
Max Herr­mann, Die Welt

»Ein Mensch in der Grube von Mes­sel? Ein Mensch mit Arm­band­uhr und ein­ge­pflanz­tem Schmuck­dia­mant im Zahn? Unmög­lich. Der Darm­städ­ter For­scher ver­liert den Kopf und fast auch den Ver­stand.
Dafür hat Bernhard Kegel gesorgt. Wäh­rend in den Kinos die Leute vor Spiel­bergs Sau­ri­ern zit­ter­ten, träumte er sich mit sei­ner Vie­rer­bande inklu­sive Dackel lite­ra­risch in jene Zeit zurück, als in einem bis heute nicht geklär­ten Evo­lu­ti­ons­schub aus maus­ähn­li­chen Insek­ten­fres­sern «plötz­lich« Wale wur­den. Das Ergeb­nis, ein «Evo­lu­ti­ons­ro­man « mit dem Titel «Das Ölschiefer­skelett«, ist gerade erschie­nen.«
Bruno Prei­sen­dör­fer, Zitty

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