»Sel­ten ver­bin­det sich fun­dierte Sach­kennt­nis so erfreu­lich mit erzäh­le­ri­schen Qua­li­tä­ten.«
Die­mut Klär­ner, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Von bio­lo­gi­schen Inva­sio­nen

Kanin­chen­plage in Aus­tra­lien, Amei­sen in Groß­com­pu­tern und Kran­ken­häu­sern, Piran­has in fran­zö­si­schen Flüs­sen – mit sol­chen Ereig­nis­sen beschäf­tigt sich die Inva­si­ons­bio­lo­gie.

Seit jeher ist die Besied­lung neuer Lebens­räume für Tiere und Pflan­zen eine Über­le­bens­frage. Frü­her gab es Hin­der­nisse, die sich der Rei­se­lust wider­setz­ten. Gebirge, Ozeane, Kon­ti­nente, Wüs­ten bil­de­ten unüber­wind­bare Bar­rie­ren. Mit dem Erschei­nen des moder­nen Men­schen hat sich die Situa­tion ver­än­dert. Ein Netz von Ver­kehrs­we­gen ver­bin­det, was über Jahr­mil­lio­nen getrennt war. Bei Waren­trans­por­ten von einem Kon­ti­nent zum ande­ren reist die Natur mit. Bernhard Kegels fas­zi­nie­ren­des Buch erzählt, wel­che erstaun­li­chen Fol­gen das für uns und unsere Umwelt hat.

Die Ameise als Tramp
Von bio­lo­gi­schen Inva­sio­nen
Sach­buch, 420 Sei­ten
Ammann Ver­lag, Zürich, 1999
Erwei­terte und aktua­li­sierte Neu­aus­gabe, 512 Sei­ten
DuMont, Köln, 2013

Lese­probe

Ein­lei­tung

»Damit uns kein Feh­ler unter­läuft: Wir erle­ben eine der gro­ßen his­to­ri­schen Umwäl­zun­gen von Fauna und Flora die­ser Welt.«
Charles Elton

Expan­sion ist ein Merk­mal des Lebens. Über­all und zu jeder Zeit ver­su­chen sich Pflan­zen und Tiere in neuen Lebens­um­stän­den. Sie tas­ten sich über die Gren­zen ihrer bis­he­ri­gen Exis­tenz hin­aus, schei­tern und begin­nen wie­der von neuem. Die Viel­falt der Anpas­sun­gen, die sich die Lebe­we­sen zu die­sem Zweck haben ein­fal­len las­sen, ist unüber­schau­bar. Sie lau­fen, schwim­men, flie­gen, segeln, las­sen sich trei­ben oder nut­zen die Kör­per ande­rer Lebe­we­sen als Taxi­ser­vice. Viele haben in ihrem Lebens­zy­klus spe­zi­elle Ver­brei­tungs­sta­dien ent­wi­ckelt, Samen mit Fall­schir­men oder Haft­ein­rich­tun­gen, feder­leichte Spo­ren, mobile Lar­ven. Sie gewähr­leis­ten, daß die zahl­rei­chen Nach­kom­men über ein mög­lichst gro­ßes Gebiet ver­teilt wer­den. Ver­luste sind ein­kal­ku­liert. Die Ent­de­ckung und Besied­lung neuer Lebens­räume war und ist für Tiere und Pflan­zen eine Über­le­bens­frage. Still­stand kann den Tod bedeu­ten. Tüm­pel trock­nen aus, Seen ver­lan­den, Wäl­der bren­nen ab, ganze Kon­ti­nente ver­ei­sen.

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Pres­se­stim­men

»Stets fach­kun­dig. aber nie­mals lang­at­mig, erzählt der Ber­li­ner Bio­loge von den Zuge­reis­ten in Fauna und Flora. Infor­ma­tiv und unter­halt­sam zugleich, bie­tet die­ses Buch ein außer­ge­wöhn­li­ches Lese­ver­gnü­gen. Sel­ten ver­bin­det sich fun­dierte Sach­kennt­nis so erfreu­lich mit erzäh­le­ri­schen Qua­li­tä­ten. Bernhard Kegel hat nicht nur viel Wis­sens­wer­tes zusam­men­ge­tra­gen. Er ver­steht es auch, Wis­sen­schaft all­tags­taug­lich zu machen.«
Die­mut Klär­ner, Frankfurter Allgemeine Zeitung (22.3.1999)

»Mit gro­ßer Akri­bie und noch grö­ße­rem Enga­ge­ment hat der pro­mo­vierte Bio­loge und Schrift­stel­ler Bernhard Kegel eine aktu­elle Bilanz gezo­gen. Er folgt den Spu­ren der Amei­sen und Mar­der­hunde, der Wasch­bä­ren, Wie­sel und der vie­len ande­ren Arten rund um den Glo­bus, die man­chen­orts als Plage ein­ge­stuft wer­den. Ein höchst lesens­wer­tes Buch.«
Josef H. Reich­holf, Die Zeit (25.3.1999)

» … span­nend und unter­halt­sam geschrie­ben …
Auch sol­cher War­nun­gen wegen wünscht man die­sem Buch eine Menge Leser, vor allem an den rich­ti­gen Stel­len – auch in der Wis­sen­schaft.«
Susanne Wed­lich, Süd­deut­sche Zeitung (26.3.1999)

»Der Ber­li­ner Bio­loge Bernhard Kegel hat der neuen Wis­sen­schaft ein Sach­buch gewid­met, das span­nend und anschau­lich, ja bril­lant geschrie­ben ist und wegen der Bedeu­tung der Sache zu den wich­tigs­ten des Jah­res zählt. Kegel ist ein Meis­ter darin, kom­pli­zierte Sach­ver­halte (und die Öko­lo­gie ist immer kom­pli­ziert) in span­nende Geschich­ten zu ver­wan­deln. So fie­bert man der Lösung des Rät­sels, warum auf Guam keine Vögel mehr leben, ent­ge­gen wie in einem Krimi.«
Mar­tin Ebel, Die Welt (30.4.1999)

»Bernhard Kegels Bestands­auf­nahme ist viel­fäl­tig und umfas­send; er ver­gleicht Gegen­wart mit His­to­rie, soweit diese nach­voll­zieh­bar ist; er schreibt kurz­wei­lig, den­noch ohne Kom­ple­xi­täts­ver­lust. Aber er schärft den Blick dafür, wel­che unge­heu­ren Umwäl­zun­gen sich unmit­tel­bar in unse­rem Blick­feld abspie­len. Das Thema geht uns alle an, denn alle sind zwangs­läu­fig davon betrof­fen.«
Eck­hard Brit­sch, Neue West­fä­li­sche Zeitung (13.2.1999)

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